von Stephan Brües
Der Inhalt der Broschüre
Die Broschüre der WRI gliedert sich in drei Hauptabschnitte:

1. Ansatzpunkte und Hintergründe
Der erste Teil führt einige Ansatzpunkte an, die wir bedenken sollten, wenn wir die Zusammenhänge zwischen Krieg, Militarismus und Klimakrise ansprechen.
- Räume und Technologien: Militär ist ein großer Verbraucher natürlicher Ressourcen und Verursacher von Treibhausgasemissionen. Der CO2-Fußabdruck des Militärs wird auf 5,5% der globalen Emissionen geschätzt. Das ist dreimal so hoch wie der Anteil des deutschen Fußabdruck an den globalen Emissionen (1,8 %).
- Waffenproduktion: Der gesamte Lebenszyklus von Waffen, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung, verursacht schwerwiegende Umweltschäden. Das wird viel zu wenig beachtet.
- Sprache: Begriffe wie „Klimasicherheit“ werden zunehmend militarisiert. Klimawandel wird als Bedrohung der nationalen Sicherheit dargestellt, die dann wiederum mit Hilfe von immer mehr Rüstungsgütern bearbeitet werden soll. Der Zusammenhang zwischen Militär und Klimakrise wird so negiert, der Militarismus legitimiert.

2. Auswirkungen und Widerstand
Der zweite Teil enthält Berichte über konkrete Auswirkungen und gewaltfreien Widerstand:
- Daniel Selwyn (London Mining Network) berichtet über die engen Verflechtungen zwischen globalem Extraktivismus, Waffenhandel und Kriegsführung.
- Stephan Brües (Fijate! und gewaltfreieaktion.de) berichtet über seine Reise nach Guatemala , wo er Akteur*innen des gewaltfreien Widerstands gegen Bergbauprojekte traf [der Reisebericht wurde in drei Teilen auf gewaltfreieaktion.de publiziert, siehe Links am Ende dieses Textes, d. Red.]
- Ingrid Schelsky (Pazifik Netzwerk, Hamburg) berichtet über die Auswirkungen von Atomtests auf den Marshallinseln und wie die heutigen Bewohner*innen sich dessen bewusst werden und zaghaft Widerstand leisten.
- Jungmin Choi (World Without War, Südkorea) beschreibt, wie ihre Organisation die Solidarität zwischen Friedens- und Klimabewegungen fördert.
- Larysa Farbook (Wage Peace, Australien) reflektiert über den Widerstand gegen chemische Rückstände von Militärbasen und die Alternative, eine Permakultur aufzubauen.
- Nico Edwards (schwedische Mitarbeiterin der World Peace Foundation und Doktorandin an der Universität von Sussex in Brighton UK) denkt über die Militarisierung der Klimakonferenzen und das ‘Greenwashing’ der Rüstungsindustrie nach.
- Xander Dunlap (Forscher an der Universität Boston, Institute for Global Sustainability und Klimaaktivist) schreibt über „nachhaltige Gewalt“ als „sozialen Krieg“: Gegen „grünen Militarismus“.
- Manal Shqair, (Stop the [Israeli] Wall), schreibt als Klimaaktivistin über den palästinensischen Widerstand für öko-soziale Gerechtigkeit, der mit dem Konzept Sumud, „Standhaftigkeit“, verbunden ist.

3. Bewegungsaufbau
Der dritte Teil gibt Anregungen für Aktionen gegen Militarismus und für Klima- und soziale Gerechtigkeit.
Die Broschüre argumentiert, dass es keine gerechte Transformation geben kann, ohne auch den Militarismus und die militärische Macht abzubauen.
Sie ruft dazu auf, die tiefen Zusammenhänge zwischen Frieden, Klima und Gerechtigkeit zu erkennen und gemeinsam Strategien für eine entmilitarisierte Zukunft zu entwickeln.
Der Link zu der zine ist https://wri-irg.org/sites/default/files/public_files/Online_version_Sept_2024_1.2.pdf .
Weitere Links
Die dreiteilige Langfassung des Reiseberichts von Stephan Brües findet sich hier:
Zum Autor
Stephan Brües ist Redakteur von gewaltfreieaktion.de und Mitglied der WRI-AG Militarismus und Klimagerechtigkeit, die diese Broschüre erstellt hat.